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TV: Bericht der Turnfahrt

07.10.2014 17:15:52

Golfstunden mit Feingefühl, Kaffee Luz mit fragwürdiger Zubereitung, Gotthardaufstieg mit schmerzenden Körperteilen und eine rasante, waghalsige Talabfahrt mit den Velos, um nur einige der Highlights der diesjährigen Turnfahrt des Turnvereins zu nennen. Aber nun der Reihe nach…

 

Die diesjährige Turnfahrt führte den Turnverein Basadingen ins Gotthardgebiet. Am Samstag, 20. September 2014 trafen sich 17 verschlafene Turner standesgemäss um 0530 Uhr am Bahnhof Diessenhofen. Auf dem Programm stand die Velotour von Andermatt über den Gotthard nach Biasca. An diesem Samstag sollte der Aufstieg – rund 700 Höhenmeter- bis zur Passhöhe gelingen. Und so ging es mit dem Zug los Richtung Zürich. Unser diesjähriger Reiseleiter Marco Polo reservierte uns für die nächste Fahrt glatt ein eigenes Erstklassabteil, nicht schlecht! Die schon bedenklich gute Stimmung hob sich abermals eine Etage höher und begleitet von viel Gesang und Musik ging es nach Arth-Goldau und anschliessend nach Andermatt. Dort fassten wir unsere SBB-Velos. Uns hat die Turnfahrt 2010 unter dem Motto „wer seinen Flyer liebt der schiebt„ gelehrt, nie mehr auf ein E-Bike zu steigen. Deshalb entschied sich der Organisator für konventionelle Velos. Als wir unsere Bikes gefasst, inspiziert und instand gestellt hatten, kündigte der Schef die nächste Station an. Vor dem strapaziösen Pass-Aufstieg sollten wir uns beim Golfen in Realp noch ein wenig auflockern. Als wir zum Bahnhof hinaus fuhren, fiel uns eine sportliche Herrengruppe mit grünen Vereinsoberteilen auf. Und tatsächlich kreuzten wir unsere Schützenkameraden aus Basadingen auf ihrer Reise! Was für ein Zufall. Nun ging es zügig der Furkastrasse entlang nach Realp. Auf dem Golfplatz wurden wir von zwei Profis eingewiesen und geschult. Insbesondere Abschlag und putten wurden ausprobiert. Es ist kein Geheimnis: von der Schlagtechnik her hätten wir definitiv Schlittschuhe und Eis unter den Füssen gebraucht, da hätten wir uns doch einiges wohler gefühlt. Feingefühl war insbesondere beim Putten sehr gefragt, dementsprechend amüsiert konnten die feinmotorischen Fertigkeiten des P.B. aus B. bewundert werden.

 

Nach einer kleinen Stärkung an der innovativen Gleisbar fuhren wir wieder zurück zum Ortseingang Andermatt. Jetzt galt es, die Kräfte ein wenig einzuteilen. Der Aufstieg zum Gotthard stand bevor. Zum gemütlichen Einfahren blieb kaum Zeit, denn der erste Teil der Gotthardstrecke ist sehr steil, gepaart mit sehr viel Strassenverkehr. So wunden wir uns die Serpentinen hoch, wobei das Wort „wund“ allgegenwärtig war. Der untrainierte Po schmerzte in einer ersten Phase deutlich mehr als die Oberschenkel, was auf die einwandfreie körperliche Verfassung der Turner zurückzuführen war…. Auf halber Höhe angekommen (1770 m), das Feld war bereits weit auseinandergezogen, war Verpflegung angesagt. Im Restaurant Mätteli stärkten wir uns à la Carte mit Wädli und Härdöpfelsalat, Rösti, Alplermacceronen und KARTOFFELSALAT (ohne Muskatnuss). Die Stärkung war sehr willkommen und tat doch allen sehr gut. Das erste Bier am Tage verlieh den Oberschenkel neue Energie und liess die Schmerzen am Heck ein wenig vergessen. Und so nahmen wir die letzten 300 strapaziösen Höhenmeter in Richtung Gipfel in Angriff. Es war deutlich weniger steil, jedoch zog sich der Weg in die Länge. Seit 2010 gilt das Motto ja wie eingangs erwähnt: „wer seinen Flyer liebt der schiebt“ oder neu sein persönliches, gelbes SBB-Velo. Denn die hintere Hälfte des weit gezogenen Feldes machte sich zu Fuss auf den Weg. Oben angekommen genossen wir die schöne Aussicht und das zweite Bier des Tages! Das Hotel/Restaurant Hospitz konnten wir bereits gut erkennen.

 

Bevor wir jedoch eincheckten, durfte ein Besuch mit Führung der Festung nicht fehlen. Der Festungsbesuch war kurzweilig und sehr interessant. Nach der Führung konnte die am Eingang dargeboten Ausstellung auf eigene Faust besichtigt werden. Doch die ausgestellten Themenbereiche waren nicht jedermanns Sache und so testeten einige im Stollen den sonnengereiften Merlot mit Kronkorken bis die anderen ihren Rundgang beendet hatten. Pünktlich um 1800 Uhr konnten wir im ospizio uns einschreiben lassen und unser Gepäck im Nebengebäude - zugleich unser Schlafquartier - deponieren. Wir staunten nicht schlecht, das Nebengebäude war gemütlich mit einem Sofa eingerichtet, es gab genügend sanitäre Anlagen und der Massenschlag war für rund 30 Personen ausgelegt. Wir hatten somit genügend Platz. Anschliessend begaben wir uns ins sehr gut besuchte Restaurant, wo uns der schwärzeste aller je bestellten Lutz serviert wurde. Dieses Gesöff war weder gut noch stark, schon gar nicht süss. So gab es nur eine Variante: Nase zu und durch! Das pure geschmackliche Gegenteil erwartete uns beim Nachtessen: Salat, Spätzli und Fleischbällchen, dazu eine der gaumenfreudigsten Pfeffersaucen sowie viel Gemüse. Einfach herrlich! Die Sauce mundete dem Oberturner soo sehr, dass er sich gezwungen sah, vom Nachbarn mit den Fingern aus seinem Teller zu probieren. Dazu genossen wir den vorzüglichen Merlot aus den Südhängen des Tessin. Der Abend verlief ruhig, geordnet und ohne grössere Zwischenfälle, zumindest aus unserer Sicht. Wir konnten auch problemlos darüber hinwegsehen, dass am nächsten Morgen das bereits bei Ankunft wacklige Treppengeländer hinauf zum Nebengebäude den nächtlichen Pirschzügen des Präsidenten zum Opfer fiel…Um 0630 Uhr trieb die senile Bettflucht den Oberturner aus den Federn und lauthals liess er zum Morgenappell antreten.

 

Bei aufgehender Sonne konnten wir noch einige schöne Panoramafotos schiessen. Im Restaurant wurde währenddessen ein reichhaltiges Frühstück zubereitet. Wir genossen das schöne Buffet. Urplötzlich regnete es draussen wie aus Kübeln. Und dies vor unserer Talfahrt mit dem Velo nach Biasca! Insbesondere die alte Tremola mit Kopfsteinpflaster bereitete noch ein wenig Bauchweh. Die einen beholfen sich mit Einfahren auf dem seifigen Untergrund, andere gönnten sich ein diesmal perfekt gebrauten und durchsichtigen Lutz um an Lockerheit zu gewinnen. Bei Regen ging es die steilen Kurven der rutschigen Tremola hinunter. Die jungen Wilden vorab, mit Slides, riskanten Manövern ein wenig Können und viel mehr Glück, die alten mehrheitlich auf den Klötzen. Verregnet in Airolo angekommen, sehnten wir uns nach einem Dach über dem Kopf. So beschlagnahmten wir den hinteren Teil eines Cafés. Wir wären besser weitergefahren! Die Hälfte der Getränke kam nicht beim Endkunden an, ergo self-service. Das Airoler Highlight war jedoch der Kaffee-Lutz in Form eines Schüümli-Kirschs der den Einen serviert wurde. Lächelnd quittierten sie den mürrischen Blick des Servicepersonals. Aber das Lächlen verging spätestens an der Kasse, als für EINE Brühe eine gelbe Note fällig wurde. Da half auch das italienische intervenieren des geprellten Reiseleiters nicht. Nach diesem kleinen Intermezzo stand uns die schönste Strecke bevor: die Velofahrt nach Biasca, rund 40 km ebenes, ja sogar leicht abschüssiges Terrain. Auf halber Strecke war Mittagspause in Faido angesagt, wir labten uns genüsslich an Spaghetti Polo und Grappa. Für die letzten 24 km hatten wir etwas über eine Stunde Zeit. Wir übten uns im Gruppenfahren, Vorder- an Hinterrad, und kamen sensationell voran. Erstaunlicherweise ohne Unfall erreichte die Spitzengruppe Biasca nach nur 40 min. Somit konnten wir uns gemütlich am Kiosk mit den notwendigen Getränken für die Heimfahrt versorgen. Die Stimmung war sehr ausgelassen, insbesondere während der einstündigen Zugfahrt von Biasca nach Arth-Goldau. Erinnerung an die sportliche Leistung, saure Schenkel, viel Platz, Kartenspiel, laute Musik noch lauterer Gesang; so sollte doch eine Turnfahrt sein. Der Höhenflug endete abrupt, als wir im nächsten, äusserst überfüllten Zug von Arth Goldau nach Zürich einstiegen. Nach einem Pitstop in Zürich fuhren wir ausklingend via Schaffhausen nach Diessenhofen. Bei Ankunft dislozierte ein Teil nach Hause und der andere Teil zum Hause Fortuna, um abermals enttäuscht zu werden. Zum letzten Mal: die Fortuna hat Sonntagabend geschlossen!

 

Wir möchten uns herzlich beim Reiseleiter Marco für die perfekt organisierte Turnfahrt bedanken. Der Gotthardpass mit SBB-Velo und schwerem Gepäck wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben!

 

Für den Turnverein
Michael Tanner

 

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