Turnfahrt der Damenriege vom 10./11. September 2011

Vierzehn gutgelaunte, teils noch etwas verschlafene Frauen treffen sich am Samstagmorgen auf dem Schulhausplatz in Basadingen. Alle mit unterschiedlichsten Gepäckstücken, aber jedes gepackt gemäss Einladung. Für die nächsten zwei Tage brauchen wir gute Wanderschuhe, Freizeitschuhe, Badehosen, unser schönes Damenriegen-T-Shirt zusammen mit Blue Jeans sowie je nach separater Anweisung Chips, ein Zopf, Konfi oder O-Saft und Milch, welche einige schon seit vergangenem Mittwoch mit sich herum tragen. Unser Bus steht schon parat und kurz darauf ist der Kofferraum prall gefüllt und jeder Sitzplatz belegt. Es kann los gehen auf unsere diesjährige Turnfahrt! Ziel noch unbekannt, aber dies stört uns bis anhin noch nicht, denn erst einmal starten wir die Fahrt mit unserem obligatorischen Champagnerfrühstück. Die Gipfeli sind schnell verteilt und auch die Gläser füllen sich rasch. Für unsere Fahrerin wird selbstverständlich auch gesorgt und so stossen wir mit Rimus und Litchi auf zwei tolle Tage an. Nicht vergessen, von nun sind wieder einige Zapfen im Umlauf, schliesslich soll wieder jemand das Zapfenfest organisieren…

 
Es wird viel geplappert und so merken wir nicht, dass wir schon einige Kilometer von zu Hause entfernt sind und die Berge immer näher rücken. Corinne und Rahel werden uns durch die nächsten zwei Tage führen, so erhalten wir während der Fahrt die ersten Infos. Mit kleinen Zetteln bilden wir Gruppen, zweifelsohne erfinden wir auch kreative Gruppennamen, welche ich mir aber an dieser Stelle nicht merken konnte. Die drei Vierergruppen erhalten jeweils eine Hauptaufgabe, die in diesen zwei Tagen gelöst werden muss. Weiter wird über die beiden Tage eine Turnfahrtchallenge stattfinden, bei der die drei Teams in unterschiedlichsten Aufgaben Punkte sammeln und gegen einander antreten werden. Am Sonntagabend wir dann sozusagen das Turnfahrtsiegerteam gekürt. Da wir alle in Geographie sehr bewandt sind, ist spätesten bei der Ortstafel Melchsee-Frutt auch der Letzten von uns bekannt, wo unser Tagesziel liegt. Bei herrlichem Sonnenschein montieren wir unsere Wanderschuhe und freuen uns auf einen gemütlichen Fussmarsch. Gruppe 1 hat mittlerweile ihre Tagesaufgabe bekommen. Sie übernehmen mit Hilfe von Strassennahmen auf aufgeschriebenen Zetteln die Wanderleitung. Ob wir jemals wieder von dieser Rundwanderung zurück kehren?  Sogleich legen wir los, bis anhin ist die Strasse noch flach, doch nach wenigen Kurven wird es immer steiler und dies wird sich für die nächste Zeit auch auf Wunsch von einigen nicht ändern. Unsere Wanderleitung, bestehend aus erprobten Berggängern, unterhält uns währenddessen mit interessanten Informationen über die Umgebung und die Entstehung von Wasserfällen und sonstigen wichtigen Details über Land und Leute. Zu Beginn spazierten wir noch durch den Wald, aber mittlerweile haben wir diesen hinter uns gelassen und eine faszinierende Bergkulisse umgibt uns. Die Steigung hat noch zugelegt und unsere Waden sind kräftig am arbeiten. Aber bald ist es geschafft und wir finden ein wunderbares Plätzchen für unser Mittagessen. Jede kramt in ihrem kleinen, grossen oder riesigem Lunchpaket und geniesst dann die wunderbare Aussicht. Nach dem Mittagessen beginnen wir mit der ersten Aufgabe. Es werden Gegenstände von uns eingesammelt und wir müssen danach schätzen, wieviel diese wiegen. Zur Kontrolle wurde natürlich eine Küchenwaage den Berg hinauf getragen, was während dem Marschieren sicherlich bereut wurde. Ein Gegenstand ist auch das riesiege Lunchpaket. Das Interessante daran ist, dass dies nicht der grössten von uns gehört, nein, sie ist eher klein und fein und hat aber sogar noch die Sandwiches im Autovergessen, was bei einem ca. fünf Kilo Lunchpaket schwer vorstellbar ist. Die zweite Challenge folgt sogleich: welche Gruppe hat als erstes vier Schiffchen aus einem A4-Papier gefaltet? Die Punkte gehen klar an das Team mit den doppelwandigen Schiffen. Zwischendurch machen wir noch Bekanntschaft mit einem Schmetterling der angeblich Würmer verteilt!? Anschliessend setzen wir unsere Rundwanderung fort und langsam steigt auch der Geräuschpegel wieder, denn der Weg verläuft jetzt gerade aus oder bergab. Über Stock und Stein und durch kleine Bäche führt uns unsere Route. Immer voran die Wanderleitung oder jene mit den Coretex-Schuhen. Bei einem kleinen Holzhäuschen legen wir nochmals eine kleine Pause ein und sammeln weitere Punkte beim bekannten Spiel Stadt-Land-Fluss. Es wird um jeden Punkt gekämpft und dank dem Iphone lassen sich auch Uneinigkeiten über spezielle Knabennamen zwischen Wettkampfleitung und Spielern schnell klären. Glück gehabt würde ich da mal sagen! Beim Start unserer Rundwanderung hat uns als Hintergrundgeräusch lange ein Wasserfall begleitet und endlich nach ein paar weiteren Kurven bekommen wir ihn endlich zu Gesicht...
Der Nachmittag ging schnell vorüber und unsere Wanderleitung bringt uns ohne Umwege sicher zurück zum Ausgangspunkt. Gemütlich beziehen wir unsere Unterkunft, es kommt uns ein wenig vor wie in einem Feriencamp in Amerika aus einem Film. Aber es ist ideal für uns, ein riesiger Schlafsaal, in dem wir alle genügend Platz haben und alles ganz für uns alleine.

 
Nachdem wieder alle Nasen frisch gepudert sind, darf Gruppe 2 ihre Tagesaufgabe in Empfang nehmen: Sie sind verantwortlich für unser Abendessen: Auf dem Speiseplan stehen zur Vorspeise Chips mit einem Gläschen Weisswein, zum Hauptgang werden Würste vom Grill, der mit einem ordentlichen Feuer angeheizt wird, angerichtet, dazu selbstgebackene Brötchen und Salate. Als Nachspeise wird Cake au Chocolat serviert. Leider ist es nicht so, dass alle anderen sich zurück lehnen können und dann am fertig gedeckten Tisch Platz nehmen dürfen. Unserer Challenge geht weiter. Die nächste Aufgabe verlangt vor allem Schnelligkeit. Der Gurken- und Rüeblisalat soll noch geraffelt werden. Jene Gruppe, welche am schnellsten fertig ist, gewinnt. Die ersten beiden Gruppen schaffen es doch noch in bisschen mehr als einer Minute das Gemüse geschält und geraffelt zu haben. Doch was jetzt kommt ist wirklich verblüffend. Mit einem kräftigen Ruck wird die Gurke in zwei Hälften gebrochen und wie irre losgeraffelt, so dass in unglaublichen 36 Sekunden ein kompletter Gurkensalat bereit steht! Wer braucht da schon eine Küchenmaschine?

 
Langsam wird es dunkel und die Schlafsäcke werde zurecht gelegt. Doch noch wird nicht geschlafen. Ein letzter amüsanter Wettkampf steht uns noch bevor. Eine Turnerin erhält einen Ipod und muss dann Lieder vorsummen. Ihre Gruppenmitglieder sollten das Lied dann mit Titel und Interpret erraten. Dieser Wettkampf hat seine Tücken und es ist schwieriger als man denkt. Nicht immer werden die Sänger herausgefunden, ausser der alt bekannte David Hasselhoff, der war klar. Summen und Lachen macht Müde und so kriechen die meisten in ihre vorbereiteten Betten. Nur Gruppe 3 darf uns noch eine gruslige Gutenachtgeschichte erzählen beziehungsweise vorspielen. Willkommen beim Mörder in der Gletscherspalte! Als alle Leichen gefunden, der Verbrecher verfolgt ist und er noch eine von uns geschnappt hat, legen sich alles friedlich schlafen.

 
Um sieben Uhr morgens kommt langsam wieder Bewegung in unsere Truppe. Der Zmorgen mit selbst gemachtem Zopf und Konfi und Nutella stärkt uns für unseren zweiten Tag. Kurze Zeit später sitzen wir wieder in unserem Bus und unser nächster Programmpunkt wird angesteuert. Auch dies wird eine kurzweilige Autofahrt, denn beim DRS 3-Spiel werden unsere Teams schon wieder gefordert. Rahel und Corinne verraten inzwischen unser heutiges Tagesprogramm. Unser nächstes Ziel ist die Therme in Ueberlingen, wo wir eigentlich einen Wasseraerobickurs absolviert hätten, aber leider wurde dieser kurzfristig abgesagt. Zu einem richtigen Beautytag gehören noch Pedi- und Manicure, so verlangt die nächste Aufgabe von uns, unsere Nägel hübsch herzurichten und dies wieder während der Autofahrt, was für einige schon an einem ruhigen Ort schwierig zu bewältigen ist. So kommen wir also mit türkisen, orangen oder auch violetten Nägeln mit und ohne Strasssteinchen in der Therme an. Auf ins Sprudelbad! Herrlich für unsere Muskeln, die vereinzelt schon den Muskelkater von gestern spüren. Während die einen gemächlich von einer Düse zur nächsten schwimmen, wird bei den anderen getaucht, gesprungen und gerutscht. Aber nein, auch in der Therme, die an den Bodensee grenzt, müssen wir noch Punkte verdienen. So werden wir aus der warmen, kuscheligen Therme gejagt, hinein in den kalten, dunklen See. Wir dürfen hinaus schwimmen bis zum Sprungturm, wo jeweils zwei Personen pro Gruppe eine akrobatische Sprungeinlage vom Turm zeigen dürfen. Zu bewundern gibt es von eleganten, coolen, aussergewöhnlichen, aber auch merkwürdige Sprünge die ganze Palette, selbst der Arschtätschler und der Karatesprung haben nicht gefehlt. Mit leicht angefrorenen Zehen schwimmen wir zurück und begeben uns wieder hinein ins wohltuende, warme Wasser der Therme. Als die Finger langsam schrumplig werden, wird es Zeit für uns, uns schick für das nächste Highlight zu machen. Mit der Fähre gelangen wir nach Kreuzlingen, wo uns ein netter Fotograf erwartet, welcher tolle Damenriegenfotos knipsen wird. Ein Glück haben wir unsere Blue Jeans und unser schönes Damenriegenshirt  angezogen. Wir posieren wie die Profis, wobei das Timing beim Hochspringen noch etwas geübt werden muss. Ein perfekter Abschluss für unseren Beautytag. Sicher kommen wir wieder beim Schulhaus an, wo unser Challengefinale mit den letzten vier Disziplinen stattfindet. Die erste Disziplin ist der Güggelikampf, bei dem das Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ gilt. Als nächstes wäre Chriesisteispucke geplant gewesen. Da beim Einkaufen aber stattdessen Trauben in die Einkaufstasche gewandert sind, stellen wir kurzer Hand um auf Traubenweitspucken. Nicht bei allen werden die Trauben wie Geschosse aus dem Mund katapultiert, es gibt auch Trauben, welche eher unscheinbar im Rasen landen. Beim zweitletzten Wettkampf geht es ebenfalls um die Weite, das Gummistiefelwerfen. Die Stiefel werden teils mühelos, aber auch schwerfällig und orientierungslos in Richtung Ende des Rasens geschleudert, dies mit den unterschiedlichsten Techniken. Zum Schluss werden unsere Beine zusammen gebunden und auf Achtung Fertig Los ein Wettrennen begonnen, bei dem klar und souverän gewonnen wird. 

 
Viele Punkte wurden während diesen zwei Tagen gesammelt, so gibt es dann ein paar soziale Rechnungsfehler, aber schlussendlich steht das Siegerteam dann doch noch fest und ihm darf feierlich der erste Preis, der pinke Beautybag, überreicht werden. Wie immer beenden wir unsere Turnfahrt mit der Suche nach den Zapfen und danken schon mal fürs Organisieren vom nächsten Zafpenfest.
Es war wieder einmal eine lustige Turnfahrt, die voller spannender Highlights war und voll mit Aktivitäten, welche wir so noch nie gemacht haben! Besten Dank an Rahel und Corinne für die super Organisation!

Nicole Schmid

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