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Turnfahrt ins Napfgebiet 2017

14.10.2017 11:01:00

Am Bettag war es mal wieder Zeit für die Turnfahrt. 16 Turner trafen sich standesgemäss früh - um 06.15 Uhr - am Bahnhof Diessenhofen. Die Vorfreude auf die Turnfahrt liess die Meisten sowieso früher erwachen als an normalen Tagen. Von dem her war die frühe Tagwache für die Wenigsten ein Problem. Wir bereisten dieses Jahr das für viele wenig bekannte Napfgebiet an der Kantonsgrenze Bern/Luzern. Was sollte uns dort erwarten? Nun, der Tätschmeister Marco hatte im Vorfeld bereits verklausuliert über die einzelnen Programmpunkte der Turnfahrt orientiert. Trotz der vagen Angaben konnte man sich in etwa ausreimen, was auf uns zukommen sollte.

 

Dieses Jahr wartete augenscheinlich ein lockeres Programm auf die Turnerschar: Zuerst ging die Reise nach Willisau im Kanton Luzern. So bestiegen wir frisch fröhlich den Zug Richtung Schaffhausen und fuhren via Zürich weiter in Richtung Luzern. Eine freundliche Passagierin aus der ersten Klasse machte uns darauf aufmerksam, dass die Lautstärke der Musik etwas über ihrem Toleranzwert liege. Selbstverständlich reduzierten wir die Lautstärke, wie es sich gehört und die Musikauswahl wurde anschliessend geändert. Die Musik wurde wie gesagt leiser, dafür wurden die Gesänge einiger Turner aber deutlich lauter. In Luzern angekommen, hatten wir nur wenig Zeit zum Umsteigen. „Gleis 7 in 6 Minuten“ verlautete Marco. Der Zug rollte pünktlich los und nach einiger Zeit und einigen Turnübungen im Zug staunten wir nicht schlecht, als zwei Damen plötzlich zu singen begannen. Wir lauschten den Gesängen ganz still, da offensichtlich die Gesangskünste der beiden Damen diejenigen der TVB-Herren weit übertrafen. Auch der Kondukteur hatte ein Grinsen aufgesetzt, als er unsere Billette kontrollierte. Er machte uns mit seinem breiten lozärner Dialekt darauf aufmerksam, dass der vordere Teil der Zugkomposition nach Willisau fuhr. Der hintere Teil - indem wir uns befanden -, fuhr direkt nach Entlebuch… Nun ja, die Lautsprecherdurchsage wurde offensichtlich von allen überhört. Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch und sogar der Reiseleiter nahm es gelassen. Nach einem kurzen Halt in Entlebuch fuhren wir nun mit ca. 30 min. Verspätung Richtung Willisau.

 

Dort angekommen, stand die Besichtigung der ortsansässigen Distillerie DIWISA auf dem Programm.  Auf dem Fussweg zur Distillerie konnten wir noch einen Trödelmarkt besuchen. Der spontane Kauf einer Hermes Schreibmaschine platzte aber durch die überrissene Preisvorstellung des Anbieters. Der Trödelmarkt „vertrödelte“ uns im wahrsten Sinne des Wortes und das Feld der Turnerschar verlängerte sich unweigerlich. Auch der wild umherwinkende Reiseleiter konnte den Prozess nur begrenzt beschleunigen. Wir waren ja schliesslich im Lozärnischen, da geht alles ein wenig langsamer. In der Distillerie angekommen, wurden wir alsdann begrüsst und in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Führung war spannend, die Fragen der Beteiligten zuweilen amüsant. Insbesondere die Marketing-Vorschläge des „Töllsten“ waren besonders hervorzuheben. Daneben wurden Prozess-Optimierungsmassnahmen beschrieben, um die Befüllungsmengen der Flaschen aus zu nivellieren. Insgesamt dauerte die sehr interessante Führung rund eine Stunde. Danach durften wir - für Turner Ansprüche – einen etwas zu klein geratenen Apéro geniessen. Anstelle von Wein und Traubensaft gab es nach Lust und Laune Hochprozentigen von der Quelle. Wir bedankten uns für die gute Führung und verliessen daraufhin das Unternehmen.

 

Vor dem Gebäudekomplex standen zu unserer Überraschung zwei Kutschen bereit. Mit Pferd und Wagen ging es weiter. Unser nächstes Ziel war der Hornusser-Club in Hergiswil am Napf. Da der Apéro eher spärlich ausgefallen war, mussten wir uns unterwegs noch ein wenig mit Zwipf eindecken. Dieses Unterfangen war gar nicht so einfach, da wir keine Zeit für Pausen hatten. So entschieden sich drei Turner im Laufschritt den Spar im nächsten Ort aufzusuchen, Getränke und Essen zu besorgen und wieder im Laufschritt der Kutsche hinterher zu rennen, damit die Karren nicht zum Stillstand kamen. Es funktionierte einwandfrei. So fuhren wir noch das letzte Stück mit der Kutsche und der Eine (ohne Andere) verlor seine Pigmente im Gesicht. Nach rund 1.5 h Kutschenfahrt waren wir da. Beim Hornusser-Club in Hergiswil. Die drei Herren des HG Hergiswil bereiteten uns einen freundlichen Empfang. Stefu machte die Einführung und die Festwirtschaft, Rüedu und Markus waren für das Einexerzieren und das anschliessende Abschlagtraining verantwortlich. Ziel war es, dass sich jeder in einigen Hornuss-Abschlägen versuchen konnte. Die Abschläge verliefen sehr zugunsten der vereinseigenen Zuschauer. Es wurde viel gelacht, von den Abschlägern Piouretten gedreht und geschmunzelt. Aufgrund der langen Wartezeiten entschieden sich einige Turner in eigener Regie, sich im Schwingen zu versuchen. Dieser Nebenschauplatz wurde ziemlich schnell zur Hauptattraktion des Nachmittags. Mario zog einen rabenschwarzen Nachmittag ein. Trotz seiner selbsternannten Favoritenrolle liess er reihenweise Brienzer und Wyberhaagge gegen sich zu. So konnte er in keinem seiner Gänge eine Note über 8.50 verbuchen. Am späteren Nachmittag verabschiedeten wir uns vom Hornussen (die Schwinger mit zerrissenen Hosen) und fuhren mit zwei Büssli in Richtung Lushütte. An einem Armeeschiesstand endete die Taxifahrt. Zwei bärtige Schützen aus den Wäldern übten sich gerade in der Kurzdistanzbox als wir ankamen. Nun ging es noch einige hundert Höhenmeter aufwärts. Just zu Beginn des Aufstiegs, begann es zu regnen. Der Regen wurde intensiver und so wurden die Höhenmeter von einigen sehr rasch bewältigt. Nach einer zweistündigen Wanderung kam der Hauptharst oben in der Lushütte an. Die Hütte war einfach aber heimelig. Nach dem guten Znacht gestalteten wir unseren Hüttenabend. Einige jassten, andere redeten und noch ein anderer knuddelte den Hüttenhund Charly. Ziemlich rasch wurde Musik gespielt und heiter mitgesungen. Von „hier kommt Kurt“ bis „Handclap“ wurde alles gespielt. Übrigens kann im Kanton Bern offensichtlich über 1000 m und nach Mitternacht das Thurgauer Gesetzt bezüglich Raucherlokal angewendet werden. Oder stimmt das nun doch nicht?

 

Nach einer guten Nacht erwartete uns am Morgen ein vielseitiges Frühstück. Um 9.00 Uhr marschierten wir wiederum los. Unsere Begleitung mit vier Pfoten war Charly, der sich nicht zurückbeordern liess. Er marschierte vor uns gemütlich etwa eine Stunde mit, bis wir auf der nächsten Alp ankamen. Nach einer Stärkung nahm uns der Wirt neben unserem Münz auch Charly ab. Anschliessend wanderten wir zum Restaurant Ahornalp weiter. Dort offerierte der TVB grosszügigerweise das Mittagessen. Im Anschluss sollten wir mit Trottis nach Huttu (Huttwil) fahren. Nach der Suppe und dem Salat kam selbstverständlich der geschmeidige Herr der Trottinettvermietung und beorderte die gesamte Turnerschar vom Mittagstisch weg, obschon der Hauptgang bereits in der Küche bereit stand. Das fand verständlicherweise nur begrenzt Anklang. Mit Gleichmut luden wir die Trottis ab und konnten anschliessend die mehr oder weniger kalte Hauptmahlzeit zu uns nehmen. Nach einem Dessert - der zum Glück auf einem Löffel Platz hatte – konnten wir die Talfahrt mit den Trottis unter die Räder nehmen. Der Regen setzte wieder ein und liess einige (ältere) etwas vorsichtiger fahren. Andere übten sich derweil als Kohlrabivollernter. Trotz einiger Gegenhänge war die Abfahrt ein Riesenspass und alle kamen schlussendlich heil unten am Bahnhof Huttwil an. Nach einer kurzen Pause traten wir bereits die Rückfahrt an. Um 19.00 Uhr erreichten wir Diessenhofen.

 

Es war wieder einmal eine sehr schöne, erlebnisreiche Turnfahrt in einer den Meisten unbekannten Gegend. Herzlichen Dank Marco für die perfekte Organisation. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.

 

Für den Turnverein

Michael Tanner

 

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