Der frühe Vogel fängt den Wurm… dachten sich vielleicht auch die Organisatoren des Turnfestes und liessen die Damenriege frühmorgens nach Wattwil reisen… Belohnt wurde sie und verpasste nur knapp den zweiten Podestplatz dieser Wettkampfsaison.
Viel zu früh, irgendwann zwischen 4.30 Uhr und 5.00 Uhr haben an diesem Samstagmorgen die Wecker der Turnerinnen geklingelt. Tatsächlich hatte keine fröhlich weiter geschlummert, sondern pünktlich um Viertel nach Fünf standen alle 18 Turnerinnen für die Abfahrt bereit. Auch unsere beiden Fahrgäste vom Turnverein haben uns schon mit ihren verschlafenen Augen angelächelt…. Für ein Frühstück hatte es bei den meisten wohl nicht mehr gereicht, daher ging es nicht lange und die Schachtel mit den frischen Gipfeli war schnell leer. Gestärkt konnte das Turnfestwochenende somit beginnen…
Das Wettkampfgelände war aufgeteilt in mehrere Wettkampfplätze sowie einen Festplatz und daher sehr langgezogen, was einige Spaziergänge an diesem Wochenende forderte. Da unser Zeitplan an diesem Morgen eher eng war, marschierte die bunte Truppe nach der Ankunft sofort mit ihren Rollkoffern und Turntaschen vom Parkplatz zur Meldestelle… dort hatte sich trotz der frühen Uhrzeit schon eine Schlange gebildet und es dauerte ein wenig bis unsere Leiterinnen die nötigen Wettkampfblätter an sich nehmen konnten. Nach Erhalt ging es sofort im Gänsemarsch zurück zum mittleren Wettkampfgelände, wo die Barrenturnerinnen den Wettkampf eröffnen sollten.
Aber zuerst einmal hiess es in „Strumpfis“ und „Gwändli“ hüpfen und die Muskeln aufwärmen. Beim Einturnen durften wir unsere Fans begrüssen und haben gelernt, dass kleine „Wehwehchen“ auch im Alter von über dreissig Jahren noch immer von Mama und mit Mamas Spucke weggewischt werden J… Um genau 8:06 Uhr erklang die Musik zu unserer Barrenübung und die acht Turnerinnen starteten… Konzentriert, mit viel Körperspannung und einem Lachen im Gesicht wurde der erste Wettkampfteil gemeistert. Es hatte jedoch einige Ungleichmässigkeiten dabei und die Wertungsrichter hatten ein sehr strenges Auge, was eine Note von 8.49 zu Folge hatte. Sicherlich hatten wir uns eine höhere Note erhofft, doch es blieben uns noch zwei weitere Wettkampfteile um ein tolles Endresultat zu erlangen. Dies hiess: Weiter geht’s und in den beiden Fachtests punkten!
Am Fluss entlang liefen wir demzufolge zurück in Richtung Meldestelle und zum nächsten Wettkampfplatz, wo wir dann die Männer des TV’s trafen und uns sofort für den Fachtest bereit machen mussten, da die Zeit drängte. Nockenschuhe montieren, Gobaschläger und Tennisbälle schnappen und sich auf den nächsten Wettkampf einstellen… Bevor es dann los ging, erhielten wir von den Kampfrichtern noch ein kurzes Briefing, was doch sehr aufschlussreich war, da es für uns eine neue Spielregel enthielt… aber da wir schliesslich flexibel und anpassungsfähig sind, konnten wir dies gut umsetzen. Wir rannten schnell, zielten genau, warfen präzise und fingen sicher. Das Goba war geglückt! Geschwind die Gobaschläger mit den Beachschlägern wechseln und der Anpfiff für das zweite Spiel konnte ertönen. Die 18 Turnerinnen bewältigten auch dies souverän und so konnte am Schluss bei der Punktebekanntgabe gejubelt werden! Note 9.75 im Fachtest!
Für den dritten Wettkampf teilte sich die DR in die zwei Gruppen Steinheberinnen und Steinstösserinnen. Bis es um 10:42 Uhr soweit sein sollte, blieb genügend Zeit für eine kurze Pause. Nach einem weiteren Aufwärmen und einer kleinen Faneinlage bei den Werfern des TV’s konnten die Stösserinnen schon damit beginnen, ihren Anlauf abzumessen. Danach folgten ein Probestoss und drei hoffentlich gültige Stösse, bei denen immer an das im Training Gelernte gedacht werden sollte: Tempo, Tempo und durchziehen beim Anlauf, den Schwung mitnehmen und mit der Hüfte arbeiten, Arm nicht vergessen und vorallem hoooooch stossen! Und voila, das Training hat sich ausgezahlt: Note 9.75! Ebenso erfolgreich waren zur selben Zeit die Steinheberinnen. Drei von ihnen benutzten den 10kg und eine Turnerin den 12kg-Stein. Beständig und beherrscht hoben und hoben sie den Stein zuerst mit der linken Hand und in der zweiten Runde mit der Rechten. Problemlos sicherten sie sich die bestmögliche Note von 9.25!
Die Uhr hatte noch nicht einmal zwölf geschlagen und wir hatten unseren Wettkampfteil inklusive Gruppenselfie schon abgeschlossen. Zusammenfassend: erster Wettkampfteil: okay, zweiter Teil: fabelhaft, dritter Teil: ausgezeichnet, Endresultat: 27.77 Punkte von maximal 30: grossartig!!
Folglich blieb uns nichts anderes übrig als zum entspannten Teil dieses Wochenendes zu wechseln und erstmals auf die erfolgreiche Leistung anzustossen. Den Nachmittag vertrieben sich die Turnerinnen je nach Lust und Laune im Gras bei einem Nickerchen, beim geniessen der Gerätevorführungen der anderen Vereine oder bei einer Abkühlung im Flüsschen. Spätestens beim Abendessen auf dem Festgelände war dann die ganze Truppe wieder versammelt und der vierte Wettkampfteil, feiern bis in die frühen Morgenstunden, konnte danach zusammen mit dem TV beginnen. Zuerst noch gemütlich an der Sonne und mit einem Küsschenwettkampf, doch danach ging es ins grosse Festzelt zu den Pläuschern, welche den TV herzlich willkommen hiessen oder zwischendurch in die grosse Barhalle… Es wurde viel getanzt und gelacht bis um 22.35 Uhr, denn dann durfte die DR ihren Geschenkgutschein vom TV an der Bar einlösen… Der klare Inhalt des überreichten Geschenkes war trotz grossen Mühen des TV-Präsis nicht zu deren Zufriedenheit und dieser versprach, dass der Gutschein somit nochmals gültig sei. Einen herzlichen Dank an den TV! Danach feierten wir munter weiter bis in die frühen Morgenstunden und bei der Damenriege haben sicherlich alle einen trockenen Schlafplatz ohne Schneckenbesuch gefunden :).
Fast ausgeschlafen und nach einem luxuriösen Zmorgenbuffet liessen wir den Sonntagmorgen ausklingen und machten uns bald auf die Heimreise…
Nur knapp am Podest vorbei, fanden wir unseren Namen schlussendlich auf der Rangliste des Toggenburger Turnfestes auf dem 4. Platz mit 27.77 Punkten von 41 Vereinen in der vierten Stärkeklasse. It’s time to shine!
Für die Damenriege
Nicole Fischer